Google Ads Qualitätsfaktor optimieren in 6 Schritten
Beim Qualitätsfaktor handelt es sich um eine intransparente Metrik in Google Ads Konten, dessen Einflüsse oftmals nicht richtig verstanden oder unterschätzt werden. Dieser Artikel wird Ihnen helfen, einen Überblick über die wichtigsten Einflussfaktoren zu erhalten und diese geschickt einzusetzen.
1. Was ist der Qualitätsfaktor?
Der Qualitätsfaktor (engl. Quality Score) ist ein Wert, den Google aus verschiedenen Faktoren berechnet, um einzuschätzen, wie hilfreich eine Anzeige und die dazugehörige Landing Page für eine spezifische Suchanfrage ist. Dieser Wert bewegt sich auf einer Skala von 1 – 10, wobei 1 für die schlechteste und 10 für die beste Bewertung steht. Sieht der Qualitätsfaktor bei Ihnen schlecht aus, folgt häufig eine Empfehlung des Google Ads Optimierungsfaktors.
Den Qualitätsfaktor findet man in den Spalteneinstellungen auf Keywordebene und kann diesen ebenfalls in den Spalteneinstellungen in die einzelnen Komponenten aufteilen (dazu später mehr).
2. Wieso sollte man den Qualitätsfaktor optimieren?
Der Qualitätsfaktor ist ein Indiz für die Relevanz der Anzeigen und entscheidet, neben anderen Faktoren, darüber, wie weit oben die Anzeigen auf den Werbeplätzen geschaltet werden. Denn je besser der Qualitätsfaktor ist, desto besser bewertet Google die Übereinstimmung der Suchanfrage der User mit dem jeweiligen Keyword. Das wiederum ist eines der Ziele seitens Google, damit der jeweilige User die bestmögliche Nutzererfahrung erlebt, während er die Suchmaschine benutzt. Demnach „belohnt“ Google Werbende für einen guten Qualitätsfaktor mit günstigeren Klickpreisen.
Bei diesem Beispiel lässt sich mit Sicherheit prognistizieren, dass der Qualitätsfaktor beim Konkurrenten deutlich schlechter ausfällt, da das Keyword überhaupt keinen Bezug zur Landing Page haben würde. Ein Klick auf die Anzeige würde also den Nutzer nicht zum Ziel (der eigentlichen Marke) führen, wodurch die Nutzererfahrung schlecht ausfallen würde.
In Konsequenz kostet das Keyword den Konkurrenten deutlich mehr und wird voraussichtlich seltener geschaltet.
Als Faustregel lässt sich sagen, dass bei einem Qualitätsfaktor von 6 oder weniger definitiv Handlungsbedarf besteht. Da die finale Einschätzung des Qualitätsfaktors bei Google liegt, wird man als Werbetreibender selten für jedes Keyword den optimalen Wunsch-Qualitätsfaktor von 10/10 erreichen. Das Ziel sollte es natürlich dennoch sein, den Faktor so hoch wie möglich zu halten.
3. Hat der Qualitätsfaktor Einfluss auf die Schaltung meiner Anzeigen?
Der Qualitätsfaktor kann sich auf zwei Arten auf die Schaltung der Anzeigen auswirken. Einerseits bestimmt ein guter oder schlechter Qualitätsfaktor den CPC mit, der für die benutzten Keywords geboten werden muss. Denn sollte Google einen schlechten Qualitätsfaktor für die Keywords errechnen, steigen automatisch die Preise, die für die Keywords geboten werden müssen, damit die Anzeige in den oberen Positionen geschaltet wird. Folglich kann es passieren, dass Anzeigen nicht mehr oder nur auf den unteren Positionen geschaltet werden. Andererseits kann ein sehr schlechter Qualitätsfaktor auch direkt dazu führen, dass die Anzeige gar nicht mehr geschaltet wird. Dies geschieht meist ab einem Qualitätsfaktor von 2 oder weniger.
4. Beeinflusst der Qualitätsfaktor den Rest meines Kontos?
Es erweist sich als schwierig, konkrete Informationen zum Einfluss der Qualitätsfaktoren auf den Rest des Kontos zu finden. Nichtsdestotrotz kursieren Ratschläge im Web, die besagen, dass Google eine Kontohistorie führt, die ebenfalls die Qualitätsfaktoren anderer und vergangener Kampagnen berücksichtigt, um den QF der gegenwärtigen Kampagne zu bestimmen. In welchen Ausmaßen hier von anderen Qualitätsfaktoren im Konto Einfluss genommen wird, lässt sich jedoch nicht eindeutig sagen.
5. Welche Faktoren haben Einfluss auf den Qualitätsfaktor?
Aus welchen Metriken oder Bestandteilen setzt sich der Qualitätsfaktor überhaupt zusammen? Sprich: Welche wichtigen Faktoren bestimmen die Anzeigenqualität? Hier gibt es 3 Kernelemente, die zum größten Teil bestimmen, wie hoch der Qualitätsfaktor von Google eingestuft wird:
5.1 Voraussichtliche Klickrate
Die voraussichtliche Klickrate beschreibt eine Prognose zu welcher Wahrscheinlichkeit das jeweilige Keyword zu einem Klick auf eine Anzeige führt. Google berücksichtigt dabei die bisherige Leistung des Keywords, basierend auf der Position Ihrer Anzeige. Bei der Berechnung der voraussichtlichen Klickrate wird angenommen, dass der Suchbegriff genau mit dem Keyword übereinstimmt. Im Falle, dass eine Suchanfrage die Schaltung Ihrer Anzeige auslöst, berechnet Google die Klickrate anhand des Begriffs, der Art des Gerätes und weiterer Faktoren.
5.2 Anzeigenrelevanz
Die Anzeigenrelevanz ergibt sich aus den Übereinstimmungen zwischen eben jener und dem eingegebenen Suchbegriff. Kommt das Keyword der Suchanfrage einmal oder eventuell sogar mehrere Male in der Anzeige vor, stuft Google diese als relevant ein. Dies wirkt sich positiv auf den Qualitätsfaktor aus. Ebenfalls wird dabei die Zielseite der Anzeige berücksichtigt.
5.3 Nutzererfahrung mit der Zielseite
Zuletzt wird die Nutzererfahrung mit der Zielseite von Google in Betracht gezogen. Mit diesem Punkt will Google sicherstellen, dass der Suchende nicht von einer vermeintlich relevanten Anzeige auf eine Seite weitergeleitet wird, die nicht der Suchanfrage entspricht. Muss ein potenzieller Kunde nach dem Klick auf eine Anzeige zusätzlich unnötig viel Zeit mit der Suche nach dem Produkt oder Service verbringen, nach dem er sucht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er die Seite unzufrieden wieder verlässt.
6. Wie verbessere ich den Qualitätsfaktor meiner Keywords/Anzeigen?
Hinsichtlich möglicher Maßnahmen, macht es Sinn, die drei Hauptfaktoren als ein Ganzes zu sehen und mit dem Hintergedanken zu optimieren, dass die Faktoren sich oft gegenseitig beeinflussen. Im Folgenden werden nun einige hilfreiche Optimierungsansätze beschrieben. Zusätzlich wird erläutert, welchen Einfluss diese Maßnahmen auf die verschiedenen Kernelemente haben.
6.1 Anzeigen & Keywords matchen
Man sollte zunächst immer die Kohärenz zwischen Keywords und den geschalteten Anzeigen überprüfen und die Anzeigentexte dahingend entwerfen. Gibt ein User eines der eingetragenen Keywords in der Suchmaschine ein und findet seinen Suchbegriff im Anzeigentext wieder, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Klick. Im gleichen Zuge stuft Google die Anzeige als relevant ein, da sie zu dem Suchbegriff passt und wohlmöglich das liefert, wonach der Kunde sucht.
Tipp: Auch das Hinzufügen passender angezeigter Pfade kann sich auf die Bewertung positiv auswirken.
6.2 Anzeigengruppen auffächern
Eine weitere Methode, um den Qualitätsfaktor zu verbessern ist das Auffächern von Anzeigengruppen. Hierbei werden aus Anzeigengruppen mit vielen oder allgemeinen Keywords einzelne Anzeigengruppen erstellt. Diese richten sich thematisch nach einem oder einer begrenzten Gruppierung von Keywords. Somit können die Anzeigen besser auf die Suchbegriffe abgestimmt werden, wodurch sich die Klickrate verbessern sollte. Dieses Prinzip bezeichnet man auch als SKAGs (Single Keyword Ad Groups). Es handelt sich hierbei um eine sehr effektive Methode, welche allerdings gleichzeitig viel Zeit beanspruchen kann. Dabei hängt es davon ab welchen Umfang das jeweilige Google Ads Konto hat.
6.3 Landing Page optimieren
Abgesehen von der Zielseite der Anzeige ist es ebenfalls möglich, eine Landing Page für einzelne Keywords festzulegen. Das ist beispielsweise nützlich, wenn ein Hersteller verschiedene Versionen eines Produkts auf unterschiedlichen Seiten bewirbt, für welches man nur eine Anzeigengruppe besitzt und die Anzeigen dementsprechend zu allgemein verfasst sind oder nur die Basis-Version des Produkts umfassen. Sie können diese seperaten Landing Pages für einzelne Keywords in der Spalte Finale URL angeben.
6.4 Suchanfragenbericht
Eine weitere Methode zur Verbesserung der Performance der Anzeigen liefern die Suchanfragenberichte, die von Google zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie wissen, nach welchen Begriffen die Nutzer gesucht haben, bevor sie auf ihre Anzeige geklickt haben, können Sie diese Begriffe als Keywords einsetzen. So werden die Anzeigentexte relevanter. Sie finden diese im Keywords Tab rechts neben den auszuschließenden Keywords.
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