Double Serving: Impression Share verdoppeln, Umsätze maximieren
Double Serving bezeichnet eine Verdrängungsstrategie in Google Ads (ehemals Google Adwords). Dabei werden von einem Werbetreibenden, einem Unternehmen oder einer Einzelperson zwei oder mehrere Google Ads Konten betrieben, welche auf identische Keywords bieten. Zielregion, Zielseite und Keywords sind identisch, die Anzeigen und Gebote variieren. Es gibt sogar dokumentierte Fälle von dreifachem oder vierfachem Serving.
Ziel von Double Serving
Double Serving verfolgt das Ziel, den eigenen Impression Share zu erhöhen und durch aggressives Bidding den Wettbewerb von den oberen Positionen zu verdrängen. Im Idealfall werden die oberen Positionen dann von einer einzigen Instanz kontrolliert, welche alle Klicks für sich behauptet. Ein attraktives Monopol.
Da die oberen Positionen mittlerweile limitiert sind, ist dies ein effektiver Weg Umsätze zu maximieren. Logisch betrachtet können zwei oder mehr Google Ads (ehemals Google Adwords) Werbekonten, die das gleiche Unternehmen bzw. die gleiche Zielseite promoten, mehr Impressionen, Klicks und Conversions generieren als ein einziges Konto. So viel zur Theorie.
Double Serving gone wrong
War es vor 5 Jahren noch relativ einfach ein Google Ads Keyword Monopol aufzubauen, ist dies heute sehr viel schwieriger geworden. Ein und dasselbe Unternehmen betreibt heute womöglich mehrere Marken, Domains und Webseiten, die den gleichen Zielmarkt avisieren. Dienstleistungen, Produkte, Preise, Wording etc. ähneln sich extrem. Hinter X Webseiten steht in letzter Instanz ein einziges Unternehmen mit mehreren Google Ads Konten. Alle Marken bzw. Domains bieten auf die gleichen Keywords. Der Wettbewerb wird nach und nach aus dem Markt gedrängt.
Sucht man nach „Online Faxen“, erscheinen diese Ads auf den ersten vier Positionen. Fällt Ihnen etwas auf? Die Domains von efax.de und myfax.com ähneln sich irgendwie. Layout, Bilder, Typografie etc. der dahinterliegenden Seiten sind sich ebenfalls verblüffend ähnlich. Werfen wir dann einen Blick ins Impressum der beiden Seiten, finden wir das gleiche Unternehmen. Ein Unternehmen nimmt in diesem Beispiel mindestens zwei der vier oberen Anzeigenpositionen für sich ein. Doppelte Sichtbarkeit für das Keyword „Online Faxen“. Ob die anderen beiden Ads ebenfalls dazugehören, kann so schnell nicht geklärt werden. Es handelt sich hier um eine ziemliche plumpe Form des Double Biddings.
Googles Grauzone
Google hat seine Werberichtlinien zum Thema Double Serving im Mai 2012 angepasst. Mit Hilfe dieser Anpassung soll das Double oder Triple Serving unterbunden und ein fairer Wettbewerb ermöglicht werden. Google drückt diese Richtlinie heute so aus:
„[Unternehmen, die] über das Google-Werbenetzwerk einen unfairen Traffic-Vorteil gegenüber anderen Auktionsteilnehmern erlangen. Beispiel: Affiliates, die bei Google Ads werben, ohne die entsprechenden Affiliate-Programmrichtlinien einzuhalten, und die mit verschiedenen Konten bei den gleichen oder ähnlichen Suchanfragen für denselben Inhalt oder ähnliche Inhalte werben“
Google nimmt demnach offiziell eine eher ablehnende und sanktionierende Haltung gegenüber Double Serving ein. Fakt ist aber, dass heutzutage trotz erschwerter Bedingungen immer noch Fälle von Double Serving beobachtet werden können. Man könnte vorsichtig behaupten, dass Google diese Strategie duldet.
Die Tatsache, dass Double Serving nach wie vor praktiziert wird, erweckt den Eindruck einer Grauzone in Googles Werberichtlinien. Wir möchten an dieser Stelle keine Anleitung zur Einrichtung dieser Methode geben und führen es nicht weiter aus. Legt man es aber darauf an, so kann diese Grauzone genutzt werden ohne dass eine Abstrafung seitens Google gefürchtet werden muss. Uns sind einige Fälle bekannt, in denen Google Kenntnis genommen hat und dieses Verfahren duldet.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Risiken und Nebenwirkungen des Double Servings liegen auf der Hand. Google lehnt diese Taktik ab und droht mit drastischen Maßnahmen. In erster Instanz können die Anzeigen abgelehnt werden. Die ultimative Bestrafung erfolgt dann in einer konsequenten Kontosperrung. Diese Sperrung aufzuheben, ist – gelinde gesagt – so gut wie unmöglich. Zumindest ist es aber ein langwieriger Prozess. Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass der Werbetreibende auf einer Art Black List landet und auch in Zukunft mit anderen oder neuen Google Ads Werbekonten unter Beobachtung steht. Wie bereits gesagt, bewegen Double Server sich in einer Grauzone. Stellt man es richtig an, drohen keine Konsequenzen.
Warum Double Serving immer noch attraktiv ist?
Manch einer mag sich nun fragen, weshalb Double Serving trotz der hohen Risiken noch immer stattfindet. Im Einzelfall wägen Werbetreibende mutmaßlich Nutzen gegen Risiken ab. Double Serving ermöglicht enorme kurzfristige Erfolge. Kennt man die saisonalen Hochs, den Wettbewerb sowie die Money Keywords, kann der Double Server auf hohe Umsätze spekulieren. Fakt ist, dass Double Serving auch heutzutage noch effektiv, lukrativ und sicher betrieben werden kann. Wenn man denn weiß, worauf es zu achten gilt.
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